Krankenstand im Branchenvergleich

Gesundheit als Frage der Branche – Der Krankenstand in verschiedenen Wirtschaftsbereichen

Die AOK verzeichnete für ihre Mitglieder im Jahr 2017 19,4 Fehltage. Im Jahr 2018 wurden durchschnittlich 19,9 Tage eine Arbeitsunfähigkeit gemeldet.

Dabei variiert der durchschnittliche Krankenstand stark nach Branche, in der die Versicherten tätig sind. In einigen Wirtschaftszweigen liegen die Fehlzeiten konstant und deutlich über denen in Branchen mit vorwiegend anderem Berufsbild.

Allerdings weist jeder Berufsstand seine eigenen Risiken auf. Wer präventiv tätig wird, sollte daher sein Angebot immer spezifisch auf die jeweilige Berufsgruppe ausrichten.

Vergleichen Sie die eigenen Fehlzeitenquoten mit denen Ihrer Branche, werden Sie schnell feststellen, ob Sie bereits viel richtig machen oder die Möglichkeit nutzen sollten, Ihre Zahlen zu verbessern, indem Sie beispielsweise in Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement investieren.

Wir haben Ihnen die Fehlzeitenzahlen aus dem Jahr 2017 und 2018 zu den auffälligsten Wirtschaftszweigen zusammengestellt.

Top 3 der Branchen mit den meisten Fehltagen

  1. die Berufsgruppe aus dem Bereich der Ver- und Entsorgung mit 31,9 Fehltagen pro Jahr
  2. Berufe in der industriellen Gießerei sowie Straßen- und Tunnelwärter mit 29,7 Fehltagen pro Jahr
  3. Platz- und Gerätewarte/-wartinnen mit 29,1 Fehltagen pro Jahr

Top 3 der Branchen mit den wenigsten Fehltagen

  1. Berufe in der Hochschullehre und -forschung mit lediglich 4,6 Fehltagen
  2. Berufe in der Softwareentwicklung sowie die Gruppe der Ärzt:innen mit 7,3 Fehltagen
  3. Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung mit 7,7 Krankentagen

Vergleichbare Zahlen verzeichnete auch das Institut der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2017.

Der Dachverband der Betriebskrankenkassen meldet für das Jahr 2018 ebenfalls diesem Gesamtbild entsprechende Zahlen, wobei der Krankenstand der Branchen in Prozent errechnet wurde und als Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage je BKK-Mitglied im Vergleichszeitraum zu allen krankgemeldeten Mitgliedern abbildet.

Top 3 der Branchen mit der höchsten Fehlzeitenquote

  1. Die Abfallbeseitigung mit einer durchschnittlichen monatlichen Fehlzeitenquote von 6,98 %
  2. Der Verkehr mit einer Fehlzeitenquote von im Schnitt 6,28 %
  3. Post- und Telekommunikationsdienste mit 5,76 %

Top 3 der Branchen mit der niedrigsten Fehlzeitenquote

  1. Informationsdienstleistungen mit 2,69 %
  2. Berufe in Verlage und Medien mit 2,82 %
  3. Berufe im Kredit- und Versicherungsgewerbe mit 3,69 %

Der Beruf, nicht das Alter der Beschäftigten, nimmt Einfluss auf den Krankenstand

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) stellt fest, dass die Zahl der Fehltage in den Bereichen mit den höchsten Krankenständen 2018 doppelt so hoch waren als in den Bereichen mit niedrigen Krankenstandsquoten. 26,3 Krankentage stehen hier 12,8 Fehltagen aufgrund von Krankheit gegenüber.

Auch eine altersstandardisierte Aufbereitung der erhobenen Werte ändert an diesem Bild nichts Wesentliches: Das Verhältnis verändert sich dann auf 25,5 zu 13,6 Fehltagen. Ein klares Zeichen dafür, dass nicht das Alter entscheidenden Einfluss auf die Fehlzeiten nimmt, sondern die Art der beruflichen Tätigkeit.

Welcher Beruf, welche Krankheit?

Der ausgeübte Beruf nimmt unmittelbaren Einfluss auf die Art der Erkrankung.

Wer in einem Großraumbüro oder im Kundenkontakt arbeitet, erkrankt häufiger an einer Grippe oder einer psychischen Erkrankung. Während die Zahl der Krankentage im Durchschnitt aller Berufe bei 3,0 Fehltagen liegt, fehlen im Dialogmarketing Beschäftigte im Schnitt 7,1 Tage aufgrund einer psychischen Erkrankung.

In der Alten-, Haus- und Familienpflege konnten die Beschäftigten durchschnittlich 6,0 bzw. 6,3 Tage nicht arbeiten. 4,8 Krankentage gingen in der Dialogmarketing-Branche im Durchschnitt auf eine Erkältungskrankheit zurück. In der Erkältungsstatistik nehmen Callcenter-Agenten den Spitzenplatz vor den Angestellten in der Kinderbetreuung und -erziehung mit im Schnitt 3,6 Fehltagen ein.

Körperlich stark belastende Tätigkeiten gehen mit einer besonderen Anfälligkeit für Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems einher. Beschäftigte in den Ver- und Entsorgungsberufen sowie der Berufsgruppe der Straßen- und Tunnelwärter fehlten aufgrund entsprechender Diagnosen im Jahr 2018 durchschnittlich 11,6 beziehungsweise 11,4 Tage. Auch hier liegt die Zahl der Erkrankten fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller AOK-Versicherten mit 5,8 Fehltagen.

Fazit:

Gezielt auf die Bedürfnisse der eigenen Branche ausgerichtete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und eine Optimierung der Arbeitsbedingungen sehen die Kasse als gute und empfehlenswerte Möglichkeit, Beschäftigte möglichst lange und bei guter Gesundheit im Betrieb beschäftigen zu können.

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