Fluktuation: Das Kosten Kündigungen

Kündigungen kosten ein Unternehmen viel Geld. Die Kosten, die durch den Austritt eines Mitarbeiters und die Neubesetzung der frei werdenden Stelle entstehen, werden als „Fluktuationskosten“ bezeichnet. Wie hoch die Fluktuationskosten genau sind und dass es sich lohnt, in Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu investieren, wird deutlich, wenn Sie sich einen genauen Überblick über die detaillierten Kosten verschaffen, die durch den Weggang von Mitarbeitern entstehen.

Zu diesem Zweck haben wir eine Auflistung vorbereitet, anhand der Sie eine Berechnung des zu erwartenden finanziellen und personellen Aufwands, strukturiert nach den wichtigsten Kostenblöcken, vornehmen können.

Fluktuationskosten in der Übersicht

Die Kosten der Fluktuation werden in AustrittskostenRekrutierungskostenEintrittskostenEinstellungs- und Einarbeitungskosten und Opportunitätskosten unterschieden.

Die Austrittskosten betreffen alle Kosten, die direkt durch den Austritt eines Mitarbeiters aus dem Betrieb entstehen. Sie betragen erfahrungsgemäß rund 35 % des Jahresgehalts des scheidenden Beschäftigten.

Die Rekrutierungskosten umfassen alle Kosten rund um die Neubesetzung der frei werdenden Stelle. Für die Durchführung des Bewerbungsverfahrens und eines Assessment Center sollte von einer Summe von rund 11 % der jährlichen Gehaltskosten des zu ersetzenden Mitarbeiters ausgegangen werden.

Die Eintrittskosten beziffern den direkten Aufwand, mit dem das Unternehmen die Aufnahme der Arbeit des neuen Mitarbeiters am neuen Wohnort unterstützt. Umzugskosten, der Makler zur Hilfe bei der Wohnungssuche oder Hotelkosten können sich auf rund 10 % des betreffenden Mitarbeiter-Jahresgehalts belaufen.

Die Einstellungs- und Einarbeitungskosten, auch indirekte Austrittskosten oder Übergangskosten genannt, sind all jene Kosten, die durch den zeitlichen bzw. administrativen Mehraufwand im Unternehmen infolge der Kündigung eines Mitarbeiters abgedeckt werden.

Es ist davon auszugehen, dass der neue Mitarbeiter im ersten Jahr der Einarbeitung nur etwa 50 % der gewohnten Leistung des bisherigen Mitarbeiters erbringt und seine Einarbeitung und Fortbildung mindestens weitere 50 % der Kosten eines Jahresgehalts, das seiner Position entspricht, beanspruchen. Die Minderleistung des scheidenden Mitarbeiters und die zum Ausgleich zu leistenden Überstunden durch andere Mitarbeiter in der Phase der Neubesetzung verursachen indirekte Kosten von rund 30 % des betreffenden Jahresgehalts.

Wie viel kostet eine Kündigung dem Unternehmen? – Die Kostenaufstellung im Detail

Austrittskosten: 

  • Gehaltskosten ggf. während Freistellung
  • Auszuzahlende Resturlaubstage
  • Gehaltskosten während Krankheit in Kündigungsfrist
  • Anwalts- und Gerichtskosten
  • Abfindung
  • Überstunden/Mehrarbeit von vertretungsweise tätigen Mitarbeitern, Kosten für Interimspersonal
  • Kosten für die Erstellung eines Dienstzeugnisses, Exitgespräch, Endabrechnung, Abmeldungen usw.

Rekrutierungskosten: 

  • Honorar für externe Personalberater
  • Kosten für Stellenanzeigen, Ausschreibungen und Informationsmaterial für Kandidaten
  • Reisekosten von Bewerbern
  • Reisekosten der Recruiter oder weiterer Verantwortlicher
  • Kosten für Assessment Center und Einstellungstests
  • Kosten für das Sichten der eingehenden Bewerbungen, das Führen von Bewerbungsgesprächen, Einstellungsformalitäten (Anmeldung, Dienstvertrag, usw.)

Eintrittskosten:

  • Umzugskosten
  • Kosten für Wohnungsanzeigen und Makler
  • Kosten für Hotel

Einstellungs- und Einarbeitungskosten:

  • Kosten für interne/externe Workshops bzw. Trainings
  • Zeitaufwand für Vorgesetzte, Mentor oder Paten
  • Neueinrichtung des Arbeitsplatzes mit entsprechenden Lizenzen und Kommunikationsmitteln
  • Kosten für Doppelbesetzungen während der Umbesetzung

Opportunitätskosten:

  • Reduzierte Arbeitsleistung vor Eintreten des effektiven Kündigungsdatums
  • Kosten, die durch die Unterbrechung der Arbeit / verzögerte Fertigstellung von Projekten entstehen
  • Abbruch von Geschäftsbeziehungen, Kundenabgänge, Abfluss von Know-how

Fazit

Selbst bei einer konservativen Berechnung die den Nachahmungseffekt auf andere Mitarbeiter aus der Betrachtung herausrechnet, wird deutlich, dass Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung nur einen Bruchteil der Kosten verursachen, die durch eine hohe Fluktuation auf das Unternehmen zukommen.

Abhängig von der jeweiligen Position können durch eine Kündigung Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro entstehen. Kommt es zu einer Kündigungswelle, multiplizieren sich die Kosten.

Wer in Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung investiert, kann durch die Senkung der Fluktuation beträchtliche Summen sparen.

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