5 Beispiele für erfolgreiches Employer Branding: Was sie daraus lernen können

Humorvolle, kreative und professionelle Kampagnen, authentische Recruitingvideos oder aufsehenerregende Events bei Karrieremessen – 5 Beispiele für erfolgreiches Employer Branding, das breites Interesse weckt, die besten Bewerber anspricht und nicht immer teuer sein muss.

1. Interaktive Karrierewebseite von Deloitte

Bewerber wollen schon vor einer Bewerbung möglichst genau erfahren, welche Aufgaben sie später übernehmen werden. Deloitte beauftragt Marktforschungsinstitute, um mehr über die Zielgruppe der möglichen Bewerber zu erfahren. Das Unternehmen analysiert auch das Nutzerverhalten auf der eigenen Karriere-Webseite dazu sehr genau. So gelingt es, die eigene spezifische Employer Value Proposition zielgenau zu entwickeln und bei medialen Auftritten die Attraktivität als Arbeitgeber glaubwürdig und mit Blick auf die eigenen Stärken zu präsentieren.
Welche Kernbotschaften und Informationen auf Online-Karriereportalen oder in Stellenanzeigen vermittelt werden sollten und wie sie optimal aufbereitet werden, findet die jeweilige Personalabteilung aber auch – und vielleicht sogar am besten – in Zusammenarbeit mit der aktuellen Belegschaft heraus.
Was waren die Beweggründe für deren Bewerbung im Betrieb? Was waren prägende positive Erlebnisse während der ersten Monate im Unternehmen?
Die beispielhafte Karrierewebseite von Deloitte gewann den Trendence Employer Branding Award 2017.

Links:

https://www2.deloitte.com/de/de/careers/life-at-deloitte.html
https://www.trendenceawards.com/media/Gewinner/2018/Best-Practice_teba18_Karriere-Website_Deloitte.pdf

2. Gebäudetechnik Bensheim – Recrutingvideos auf der Karriereseite

Recruiting-Videos sind stark im Kommen und lassen sich ohne großen finanziellen oder technischen Aufwand realisieren. Unter Mitwirkung der Mitarbeiter des Unternehmens, die darin selbst als Markenbotschafter für ihren Arbeitgeber in Erscheinung treten, wirken sie noch authentischer. Ein gutes Beispiel für eine umfassende und glaubwürdige Unternehmensvorstellung ist das unprätentiöse Video der Spezialisten für Gebäudetechnik der mittelständischen Unternehmen der Herbert Gruppe. Das Recruitingvideo ist in die Karriereseite eingebunden und integriert alle für Bewerber wichtigen Informationen in eine Story aus dem Arbeitsalltag der Mitarbeiter, die in verschiedenen Unternehmensbereichen zusammenarbeiten.

Links:

3. General Electric – TV-Spot „What´s the Matter with Owen?“

General Electric präsentiert sich in Videoclips mit Spots zum jungen Owen, der seinen Freunden und seiner Familie begeistert erzählt, dass er als Programmierer bei General Electric beginnen wird. Zeitgleich mit seiner Ausstrahlung wurde der Spot zusammen mit einem Button auf der Karriereseite des Unternehmens verlinkt, sodass eine direkte Bewerbung möglich war. Unterlegt sind die Spots mit dem Slogan „The digital company. That´s also an industrial company.“ Auf humorvolle Weise wird mit dem Vorurteil ausgeräumt, Mitarbeiter von General Electrics wären allesamt Elektriker, Handwerker oder würden Arbeit an Maschinen verrichten, wie Owen´s Familie und Freunde fälschlicherweise vermuten.

General Electrics Spot zeigt, wie einfach es sein kann, sich bestehender Annahmen und Einschätzungen zur eigenen Marke zu bedienen, um sie selbstironisch zum eigenen Vorteil einzusetzen.

https://www.youtube-nocookie.com/embed/SW_7Q_tAk9I

4. „Accenture Auditions“

Die Unternehmensberatung und Outsourcing-Dienstleister Accenture hat sich zum Ziel gemacht, bei Karrieremessen aus der Masse der um Bewerber buhlenden Unternehmen herauszustechen. Vorbild für die „Accenture Auditions“ ist die Start-up-Talentshow „Die Höhle der Löwen“. In fünf Phasen werden die Bewerber durch einen Parcours geführt. Sie legen ihren CV vor, erhalten dann allgemeine Informationen und ein persönliches Coaching und landen idealerweise nach einem Elevator-Pitch vor dem Management einen Job, sodass sie noch am gleichen Tag von der Jobmesse mit ihrem neuen Arbeitsvertrag nach Hause gehen können. Für das Unternehmen zahlt sich die Aktion aus: Die Engagement Rate und Sign-up Rate übertraf die Erwartungen und bei etwa 400 Auditions wurden 100 direkte Vertragsangebote unterbreitet.

Links:

5. „Blackbox“ von ALDI Süd

ALDI Süd, in erster Linie als billiger Discounter bekannt, hat es geschafft, sich mit einer aufsehenerregenden Aktion beim Kölner „Absolventenkongress“ als attraktiver Arbeitgeber mit einer preiswürdigen, neuen Idee zum Employer Branding zu platzieren.

Statt das eigene Markenimage zu bedienen, zeigte ALDI Süd mit seiner Aktion Sekundärtugenden und punktete als kreativer, spannender und innovativer Arbeitgeber, der von Interessenten inkognito und anonymisiert erkundet werden kann. Bewerber und Personaler begegneten sich in einer „Blackbox“ in absoluter Dunkelheit. Das Blind Recruiting soll bewusst einen Unterschied zu herkömmlichen Bewerbungsverfahren machen und will oberflächliche Vorurteile anhand des Aussehens der Beteiligten vorübergehend außer Kraft setzen.

Links:

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/the_shift/vorstellungsgespraech-ein-blind-date-mit-aldi/20628718.html

Fazit

Bildmaterial wird immer wichtiger und muss bei jeder Recruiting-Kampagne auf das verwendete Medium und die Zielgruppe genau zugeschnitten werden. Allgemein gilt: je mehr Bilder, desto besser!

Testimonials bürgen für Authenzität und stehen dafür, dass die Versprechen und Werte, hinter denen das Unternehmen erklärtermaßen steht, tatsächlich so auch gelebt werden.

Der Dialog, den Unternehmen erfolgreich über ihre Karriereseiten aufnehmen, lassen sie später nicht abreißen. Denn Arbeitnehmer, die sich auf einem Stellenportal präsentieren und auf Kommentare und Bewertungen zu ihrem Angebot nicht eingehen, signalisieren, dass sie sich nicht wirklich für Feedback und Mitarbeiterzufriedenheit interessieren.

Der Bewerbungsprozess wird allgemein vereinfacht und kann online oder per Videonachricht gestartet werden. Eine Upload-Funktion für Dokumente und das Bewerbungsanschreiben sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit.

Die Deutsche Bahn hat sogar mitgeteilt, bei Bewerbungen von Auszubildenden für das Jahr 2019 auf schriftliche Motivationsanschreiben ganz verzichten zu wollen und nach der Motivation der Bewerber erst während eines persönlichen Bewerbungsgesprächs fragen zu wollen.

Firmenfitness lohnt sich für beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Informiere dich jetzt:

Infos anfordern

Möchtest du EGYM Wellpass auch in deinem Unternehmen einsetzen? Wir freuen uns über deine Kontaktaufnahme.

Weitere spannende Inhalte?

In unserem Ressourcen Hub findest du Aufzeichnungen unserer Online Events sowie hilfreiche HR Rechner, unter anderem zum Thema Krankenstand.