Website UX mit Interviews optimieren

Verbessere die UX deiner Website!

Wir haben für dich die wichtigsten Bausteine für Nutzerinterviews zusammengetragen! Erfahre in diesem Artikel, warum Nutzerinterviews notwendig sind, wie du sie am besten vorbereitest, welche Fragen du stellen kannst und wie du die Erkenntnisse anschließend auswerten solltest.

Einleitung

Ein erster und wichtiger Schritt zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, ist eine optimale Darstellung auf allen Endgeräten. Hierzu empfehlen wir das Browser Add-on “Window Resizer”, über den du dir mit 2-3 Klicks das Layout deiner Seite auf verschiedenen Bildschirmgrößen anzeigen lassen kannst. So kannst du überprüfen, ob Texte oder Bilder auf anderen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets möglicherweise merkwürdig angeordnet oder abgeschnitten werden.

Ein guter Zeitpunkt für Nutzertests ist vor allem dann gegeben, wenn du bemerkst, dass die Conversion oder Klickrate einer Seite nicht die erhofften Ergebnisse bringt. Du kannst dir dabei das Feedback entweder in ausführlicher Form von wenigen, aber dafür intensiven Gesprächen mit Testpersonen einholen (Qualität > Quantität) oder eine größer angelegte Online-Umfrage unter Nutzern durchführen. Hier eignen sich Tools wie Google Forms oder Typeform (Quantität > Qualität). 

Im Folgenden wollen wir detaillierter auf die Durchführung von tatsächlichen Interviews eingehen und dabei aufzeigen, wie du diese richtig vorbereitest, durchführst und auswertest. Die von uns angegebenen Fragen für Live-Interviews kannst du aber natürlich auch zum Beispiel in eine Online-Umfrage einbinden. Hier sind allerdings einige Einschränkungen zu beachten, da du zum Beispiel nicht direkt das Nutzerverhalten auf deiner Seite beobachten kannst und sich manche Fragen einfach nicht online beantworten lassen. Dafür hast du aber meist eine höhere Anzahl an Feedbacks und der Aufwand ist auch wesentlich geringer.

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Vorbereitung des Interviews

Tatsächlich ist die richtige Vorbereitung auf die Interviews fast wichtiger, als das eigentliche Interview selbst. Besonders die Auswahl der richtigen Fragen im Hinblick auf deine Situation spielt dabei eine große Rolle.

To-Dos vor dem Interview

  • Ziele definieren: Kläre, was du durch die Interviews herausfinden möchtest. Zum Beispiel: Verstehen, wie Nutzer die Navigation deiner Website erleben, oder spezifische Probleme bei der Nutzung identifizieren.
  • Teilnehmer auswählen: Wähle eine diverse Gruppe von Nutzern, die deine Zielgruppe repräsentieren. Achte darauf, sowohl neue als auch erfahrene Nutzer einzubeziehen. Zur Rekrutierung kannst du ein Incentive anbieten (Gutschein oder Gratisleistung in deiner Einrichtung) und dies über einen Aushang (Plakat oder Ähnliches) in deinem Studio verkünden.
  • Interviewleitfaden erstellen: Entwickle einen strukturierten Fragenkatalog, der dir hilft, die notwendigen Informationen zu sammeln, aber flexibel genug ist, um auf unvorhergesehene Antworten einzugehen.

Die richtigen Fragen auswählen

Wir haben dir folgend einige Beispiel-Fragen für Nutzerinterviews aufgelistet. Natürlich ist es dennoch wichtig, dass du daraus nur die für dich geeigneten Fragen auswählst und durch eigene, notwendige Fragen ergänzt.

Offene Fragen

Stelle offene Fragen, um ausführliche und detaillierte Antworten zu erhalten. 

  • Wie oft nutzt du unsere Website und für welche Zwecke?
  • Welche Information suchst du auf unserer Seite zuerst und sollte ganz oben auf der Seite stehen?
  • Welche Information findest du auf unserer Hauptseite weniger relevant?
    ➡️ Diese Information kann ggf. auf einer Unterseite platziert werden, um die Länge der Hauptseite bei Bedarf zu kürzen

Spezifische Fragen

Frage nach konkreten Funktionen oder Bereichen der Website. 

  • Menüleiste: Welche Buttons im Menü fändest du hilfreich und wie sollten diese benannt sein?
  • Inhalt und Information: Sind die Informationen auf unserer Website klar und verständlich? 
  • Design und Ästhetik: Findest du das Layout ansprechend und intuitiv? 
  • Technische Aspekte: Gab es technische Probleme, wie lange Ladezeiten oder Fehler?

Erlebnisse und Emotionen

Frage nach den Gefühlen und Erlebnissen der Nutzer.

  • Wie war deine Erfahrung mit der Navigation auf unserer Website? 
  • Wie hast du dich gefühlt, als du diese Aufgabe erledigt hast?
  • Gab es etwas, das dich frustriert oder erfreut hat?

Aktives Zuhören

Zeige Interesse und Verständnis, indem du nachhakst und bei unklaren Punkten nachfragst. Vermeide es, die Teilnehmer zu unterbrechen.

Beobachtungen und Tests

Lasse die Nutzer bestimmte Aufgaben auf der Website durchführen und beobachte ihr Verhalten und eventuelle Schwierigkeiten.

  • Inhalte abfragen: Lasst einen Nutzer sich die Seite in Ruhe anschauen und fragt dann die Inhalte ab, an die der Nutzer sich noch erinnern kann oder welche er einprägsam fand -> Diese Inhalte sind am relevantesten und sollten in kurzer Zusammenfassung auf der Startseite zu finden sein
  • Experiment: Versuche bitte diese Info auf unserer Website zu finden (zum Beispiel Öffnungszeiten, Preise oder der Kursplan). -> Der Nutzer sollte nicht länger als 20-30 Sekunden dafür brauchen, ansonsten deutet dies darauf hin, dass die Information zu versteckt ist
  • Beobachte die Navigation des Mauszeigers auf der Seite, dies kann Hinweise darauf geben, wo die meisten Nutzer automatisch mit der Maus hin klicken wollen. Dort sollte man das wichtigste Element platzieren (zum Beispiel der Login-Bereich, ein Kontaktformular oder der Kursplan). Normalerweise ist dieser Bereich bei Rechtshändern rechts oben auf einer Seite.
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Durchführung des Interviews

Nach sorgfältiger Planung der Fragen folgt nun der praktische Teil, das Durchführen der Interviews. Damit sich die Teilnehmer wohl fühlen und eine gute Gesprächsatmosphäre entsteht, haben wir einige wichtige Hinweise zu dem Aufbau eines Interviews zusammengetragen.

Gesprächsstruktur für ein Interview

  • Einleitung: Frage den Teilnehmer, wie es ihm geht und bedanke dich schonmal für seine/ihre Unterstützung. Stelle dich und das Ziel des Interviews vor und erkläre den Ablauf des Interviews und achte darauf durch Smalltalk eine gewisse Lockerheit in das Gespräch zu bringen – wenn Teilnehmer zu angespannt sind oder das zu starke Gefühl haben beobachtet zu werden, dann verhalten diese sich höchstwahrscheinlich anders als bei der Nutzung im privaten Umfeld.
  • Teilnehmerdaten: Notiere dir den Namen, das Alter, den Beruf und das Verhältnis, in dem der Nutzer zu deiner Einrichtung steht.
  • Aufzeichnung: Frage, ob es okay ist, das Gespräch aufzuzeichnen (falls du das planst). Stelle ansonsten sicher, dass alles Notwendige schriftlich dokumentiert wird. Versichere den Teilnehmern, dass ihre Antworten anonym und vertraulich behandelt werden.
  • Fragen stellen: Siehe oben unter Abschnitt 1.
  • Abrunden des Gesprächs: Gib deinen “Versuchskaninchen” zum Ende des Gesprächs ein gutes Gefühl und danke ihnen für ihre Zeit und das wertvolle Feedback – natürlich auch, wenn möglicherweise viele Punkte von dem Mitglied kritisiert wurden. Auch wenn keine Gegenleistung für das Gespräch vereinbart wurde, kannst du dem Mitglied nun zum Beispiel noch einen Kaffee anbieten.
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Nachbereitung des Interviews

Nun folgt der wichtigste Schritt: Analysiere die gesammelten Daten und identifiziere häufige Muster und Probleme. Dazu bereitest du im Idealfall vorab eine Analysetabelle mit entsprechenden Kategorien auf und trägst die Erkenntnisse der einzelnen Gespräche in deine Tabelle ein. Wir empfehlen dir folgende Kategorien zur Einordnung und Sortierung der Ergebnisse.

Mögliche Kategorien zur Einordnung der Erkenntnisse

  • Themen-Clustering: Gruppiere die Antworten nach Hauptthemen, die sich aus den Interviews ergeben haben, z.B. Logik der Navigation, Ästhetik und Design, Verständnisprobleme bei Inhalten.
  • Häufigkeit: Ordne deinen Themenbereichen zu, wie oft bestimmte negative oder positive Aspekte erwähnt wurden (vereinfacht die Gewichtung).
  • Bedeutung: Bewerte, wie stark die genannten Probleme die Nutzererfahrung beeinträchtigen. Große und häufige Probleme sollten in der anschließenden Lösungssuche Vorrang haben.
  • Nutzergruppen: Analysiere Unterschiede in den Antworten zwischen verschiedenen Nutzergruppen (z.B. neue Mitglieder vs. langjährige Bestandsgruppen oder jung vs. alt).
  • Konkrete Vorschläge: Achte auf spezifische Verbesserungsvorschläge der Teilnehmer und dokumentiere diese separat.

Erkenntnisse in eine Aufwand-Nutzen-Matrix eintragen

Mithilfe der Sortierung deiner Ergebnisse und einer Aufwand-Nutzen-Matrix kannst du nun entscheiden, welche Maßnahmen zuerst umgesetzt werden sollten. Sammel dazu alle Ideen, die du für die Behebung eurer Probleme vorliegen hast (konkrete Vorschläge von Mitgliedern aus den Nutzer Interviews, eigene Ideen, Anregungen von deinen Kollegen, etc.) und trage sie in die Matrix ein. 

Alle Ideen, welche du im Kasten links oben eingetragen hast, solltest du als Erstes umsetzen, gefolgt von den Lückenfüllern und aufwändigeren Projekten (Kasten rechts oben).

Aufwand-Nutzen-Matrix

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