ARBEITSZUFRIEDENHEIT: ZUFRIEDENE MITARBEITENDE SIND WICHTIG
Was ist Arbeitszufriedenheit?
Obwohl Arbeitszufriedenheit laut Spector eines der populärsten und am besten erforschten Konstrukte im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie ist, gibt es keine einheitliche Definition dieses Begriffs.1 Grundlegend bezeichnet die Arbeitszufriedenheit die Zufriedenheit des Arbeitnehmers mit seinem Job und den herrschenden Arbeitsbedingungen.
Das Gabler Wirtschaftslexikon beschreibt Arbeitszufriedenheit als eine positive Einstellung, die sich aus der subjektiven Bewertung der allgemeinen und spezifischen Arbeitssituation und der damit gemachten Erfahrung begibt.2
Wie entsteht Arbeitszufriedenheit?
Es gibt viele Faktoren, aus welchen sich die Arbeitszufriedenheit ergibt. Da diese subjektiv wahrgenommen wird, ist der Einfluss der jeweiligen Faktoren von Fall zu Fall unterschiedlich.
Das Gabler Wirtschaftslexikon führt die Zweifaktorentheorie auf, nach der die relevanten Faktoren in Hygienefaktoren wie Verdienst oder Arbeitsplatzsicherheit und Motivationsfaktoren wie Anerkennung oder Verantwortung aufgeschlüsselt werden. Das Fehlen der Hygienefaktoren führt zu Unzufriedenheit, während das Vorhandensein dieser Faktoren lediglich die Abwesenheit von Unzufriedenheit bewirkt. Existieren die Motivationsfaktoren, resultiert dies in Arbeitszufriedenheit.3
Weinert führt die Faktoren auf, die für eine hohe Arbeitszufriedenheit gegeben sein müssen.4 Eine Arbeitssituation muss dafür
Auch, wenn die jeweilige Relevanz einzelner Faktoren vom jeweiligen Arbeitnehmenden abhängt, zeigt sich immer wieder, dass die Mehrzahl der Menschen Verantwortung, Selbstbestimmung, Kontrolle und Autonomie in ihrer Arbeit suchen. Sehr hoch wird dabei das Gefühl bewertet, sich Herausforderungen stellen und diese meistern zu können: Auch schwierige Aufgaben werden gerne übernommen, wenn die Aussicht auf Erfolg besteht und sie daran wachsen können. Vorteilhaft sind dabei kreative Arbeiten, die den Raum für eigenständiges Arbeiten bieten. Insgesamt muss dabei das Gefühl bestehen, etwas Sinnvolles zu leisten. Ebenfalls positiv gesehen werden Möglichkeiten und Angebote, die eigenen Fähigkeiten zu schulen und neue Inhalte zu erlernen5.
Warum ist eine hohe Arbeitszufriedenheit wichtig?
Eine hohe Arbeitszufriedenheit wirkt sich in verschiedenen Bereichen positiv aus. Man unterscheidet dabei zwischen den Vorteilen für das Unternehmen und den Vorteilen für Mitarbeitende.
Schon lange bekannt und erforscht ist die Beziehung zwischen der Arbeitszufriedenheit und der Arbeitsleistung. Laut Landy (1989) ist dieses Forschungsfeld der heilige Gral der Arbeitspsychologie. 6 Ebenso hat die Zufriedenheit mit der Arbeit einen großen Einfluss auf die Fehlzeiten und die Mitarbeitendenfluktuation im Unternehmen.
In einer Studie von 2010 wird aufgezeigt, dass die Zufriedenheit der Angestellten den Wunsch erhöht, im Unternehmen zu bleiben.7 Dem gegenüber steht die auch durch Unzufriedenheit verursachte „innere Kündigung“, wodurch in Deutschland jährlich Kosten zwischen 80,3 und 105,1 Milliarden Euro entstehen.8
Eine Studie von Stepstone führt weitere Nachteile unzufriedener Arbeitnehmer:innen auf: Die hohe Fluktuation im Personal geht mit zusätzlichen Kosten für die Personalbeschaffung und notwendiger Zeit für die Einarbeitung einher. Auch Kunden werden von unzufriedenen Mitarbeitenden schlechter bedient.9
Die Arbeitnehmenden profitieren direkt von einer hohen Arbeitszufriedenheit, wodurch indirekt das Unternehmen Vorteile hat.
Die Studie von Stepstone zeigt auf, dass sich das Berufsleben deutlich auf das Privatleben auswirkt. Die Situation am Arbeitsplatz beeinflusst so das gesamte Leben der Arbeitnehmenden und wird entsprechend stark wahrgenommen. Herrscht eine hohe Arbeitszufriedenheit, können die Mitarbeitenden sich im Unternehmen entfalten und Herausforderungen motiviert und produktiv lösen. Sie helfen Kunden und Kollege:innen und arbeiten vertrauensvoll mit ihren Vorgesetzten zusammen.
Wie lässt sich Arbeitszufriedenheit messen?
Das Fehlen einer einheitlichen Definition und die hohe Subjektivität in der Wahrnehmung erschweren das Messen der Arbeitszufriedenheit. Zudem kommt hinzu, dass sie sich aus vielen verschiedenen Faktoren zusammensetzt und so kaum als Ganzes erfragt werden kann.
Basierend auf dem Job Descriptive Index von Smith, Kendall und Hulin wurde vom Personalwissenschaftler Dr. Benjamin Haarhaus ein Kurzfragebogen erstellt, der eine Erfassung der Arbeitszufriedenheit möglich macht. Dazu werden wertende Beschreibungen von 30 Aspekten erfasst und anschließend die Arbeitszufriedenheit aus den Antworten abgeleitet.10
Der Vorteil dieser Methode liegt auch darin, Probleme genauer ausmachen zu können, um sie anschließend gezielt anzugehen.
Wie lässt sich Arbeitszufriedenheit steigern?
Fazit
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